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Pfarrbrief Ostern

aktuelle Informationen

Liebe Mitchristen in der Pfarreiengemeinschaft Wittislingen-Bachtal, 

Ostern fällt nicht aus! Aber es wird anders sein! Die Pandemie des Coronavirus betrifft uns alle hautnah. Viele gewohnte Selbstverständlichkeiten sind auf unbestimmte Zeit nicht mehr möglich, das öffentliche und private Leben gestaltet sich anders, auch das gewohnte kirchliche Mitfeiern der Gottesdienste in unseren Dorfkirchen ist untersagt – aus Sorge um sich selber und die Mitmenschen!

Das erfordert von jedem einzelnen sehr viel Disziplin, Umsicht, Rücksichtnahme und Einschränkungen. Viele Feiern wie Erstkommunionen, Taufen und Hochzeiten sind verschoben. Beerdigungen finden nur im engsten Familienkreis statt. Unsere Sorge gilt den gefährdeten Personen aufgrund ihres Alters, ihrer Vorerkrankungen oder ihres Berufes. 

Aber gleichzeitig bieten sich neue Möglichkeiten des Drandenkens, der konkreten Nachbarschaftshilfe und des Mittragens im Gebet. Sie denken an die liebevollen Zeichnungen der Enkelkinder, denen die Großeltern sehr fehlen. Sie nehmen den Einkaufsservice der KLJB Bergheim und Wittislingen in Anspruch oder wenden sich an den Bürgerservice der VG. Umeinander wissen und miteinander diese Zeit sinnvoll und sorgend gestalten und nicht zuletzt füreinander im Gebet vor Gott eintreten – dazu sind wir jetzt (und nicht nur jetzt!) aufgerufen! 

Unser ernannter Bischof Bertram Meier hat in Absprache mit den Verantwortlichen in der Diözese und nach Vorgabe der Politik alle Gottesdienste (vorerst) bis zum 19. April abgesagt. Das trifft Sie als Gläubige und uns als Priester sehr hart. Denn aus „Gottes Wort und Sakrament“ leben wir! So fehlt uns Wesentliches für die Feier unseres Glaubens. Denn die mitfeiernde Gemeinde bietet gegenseitigen Halt, Stütze und Ermutigung auf dem gemeinsamen Glaubensweg! Gleichzeitig ermutigt Bischof Bertram dazu, die modernen Medien vermehrt zu beanspruchen, um miteinander als Gebetsgemeinschaft verbunden zu bleiben. Dies beabsichtigte auch Papst Franziskus, wenn er zum gemeinsamen Gebet einlud und des Segen „Urbi et Orbi“ der leidtragenden Menschheit zusprach.

Ihre Priester feiern die Karwoche (wie in den letzten Wochen) ohne Gottesdienstteilnehmer. Aber Sie sollen darum wissen, wann in welcher Kirche die entsprechende Liturgie gefeiert wird. Gleichzeitig sind Sie herzlich eingeladen, sich daheim im Gebet zu versammeln und innerlich diese Gedenktage des Leiden, Sterbens und Auferstehens Jesu mitzufeiern! Wir sind bemüht, in jeder Kirche einmal präsent zu sein und so mit allen Gläubigen der Pfarreiengemeinschaft verbunden zu bleiben. Nützen Sie diese ungewohnte Form, um trotzdem den ermutigenden Raum der Gebetsgemeinschaft zu erfahren! „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen!“ (Mt 18,20)

Traditionen sind an Ostern bisher üblich, aber heuer nicht in gewohnter Weise umzusetzen. Die Segnungen Ihrer persönlichen Weihegaben wie Palmbuschen, Osterkerzen und Speisekörbchen können so nur aus der Ferne erfolgen oder von Ihnen persönlich daheim vorgenommen werden (z.B. im Rahmen eines Hausgottesdienstes), aber nicht unmittelbar in der Kirche. Denn dies würde bedeuten, dass jede und jeder seine Gaben in die Kirche trägt und auch wieder abholt. Diese „Völkerwanderung“ ist uns derzeit nicht erlaubt! Folglich wird vom Priester in der Kirche das entsprechende Segensgebet gesprochen und Sie dürfen darauf vertrauen und es für sich erbeten, dass dieser Segen Gottes auch Ihre Weihegaben daheim erfüllt! Das Osterwasser wird in den Auferstehungsfeiern und Ostergottesdiensten ebenfalls gesegnet und Sie können es in den nächsten Tagen – unter Wahrung des Sicherheitsabstandes zueinander – im Eingangsbereich Ihrer Kirche schöpfen. Gleichzeitig stehen Ihnen unsere Kirchen zum persönlichen Gebet wie gewohnt offen.

Ostern fällt nicht aus! Zu folgenden Zeiten wird die Liturgie in einer Kirche vom Priester gefeiert, jedoch ohne Beteiligung des Gottesvolkes! Zu diesen Gottesdiensten läuten dann auch die Glocken, um sich daheim zu erinnern und innerlich mitzufeiern:

Ostersonntag  12.4.    9.00   Reistingen           Kerzen, Speisen            10.00 

Ostern fällt nicht aus! Und was kommt dann? Können oder dürfen wir dann wieder zur früheren „Normalität“ zurückkehren? Aus der Krise lernen und Konsequenzen ziehen und dementsprechend leben und handeln! Neben den nicht absehbaren Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft müssen wir auch als Christen diese „Zeit danach“ gut gestalten. Der Corona-Virus lenkt derzeit von anderen „Viren“ dieser Welt ab. Aber die Flüchtlinge, die Kriegs- und Terrorfolgen und den Klimawandel gibt es nach wie vor! Wie sorgen wir uns danach wieder um unsere Mitmenschen – in der Nähe oder Ferne? Jetzt ist das „Hamstern“ von bestimmten Vorräten verpönt, aber in Normalzeiten jagt fast jeder nach den besonderen Schnäppchen und meint ein Anrecht darauf zu haben, nur weil er (oder sie) es sich leisten kann! Ist nicht ein grundsätzlicheres Umdenken gefordert? Die Krise verdeutlicht uns, dass wir doch nicht alles „können und dürfen“, aber auch nicht alles „brauchen“!

Worauf kommt es an? Für jetzt gilt die Ermutigung, einander im Geist des Gebetes besonders nahe zu sein und besonders auch jene im Gebet mitzutragen, die so sehr unter dieser Situation leiden. Wir denken an die Kranken in ihrer Ungewissheit, die trauernden Angehörigen, die um ihre Liebsten klagen, die überbelasteten Ärzte und PflegerInnen, die Vereinsamten in unserer Nachbarschaft.

Unser Christsein im Alltag unseres Miteinanders ist gefragt! „Einer trage des andern Last“, so wie Christus auf seinem Kreuzweg die Last der ganzen Welt auf seine Schultern nahm. Aber gerade dadurch ist Erlösung und neues Leben möglich geworden! Ostern fällt nicht aus! Aber es wird heuer sicherlich von dem geprägt sein, worum es wesentlich geht! Der Auferstandene will sein Licht der Hoffnung und des Trostes auch in die so düstere Wirklichkeit des Heute scheinen lassen, damit sich die Menschen an IHM wieder aufrichten können!

Ihnen allen für die kommenden Tage und Wochen Gottes Trost und Segen! Ihr Kaplan P. Bineesh Pallath Josef und Ihr Pfarrer Alois Lehmer

  

Wir empfehlen allen Gläubigen, die Gottesdienste im Fernsehen, Radio oder Internet mitzufeiern.

Hausgottesdienste unter: www.bistum-augsburg.de >> dort weitere Infos!

Einige Exemplare liegen am Schriftenstand der Kirche auf.

Gottesdienste auf a.tv mit Bischof Bertram: Sonntag 10.00 Uhr, werktags 19.00 Uhr; oder: www.horeb.org; Radio Horeb (Frequenz 12.604 MHz)

Die Hilfswerke bitten um Unterstützung ihrer Anliegen durch eine direkte Spende: MISEREOR:  IBAN: DE75 3706 0193 0000 1010 10;   GENODED1PAX und Palmsonntagskollekte:   Verein vom Heiligen Lande, Pax-Bank;   IBAN: DE13 3706 0193 2020 2020 10, Stichwort: Spende zu Palmsonntag

 

Anregungen zum persönlichen Gebet aus unserem Gotteslob:

 

563      Litanei vom Leiden Jesu           897      Ölbergandacht

675,3   Kreuz und Leid                        898      7 Worte Jesu

675,4   Auferstehung                           899      Marienandacht in der Osterzeit

675,6   Zu seinem Gedächtnis             

677,1   Umkehr und Buße                    278-316   Feier der Hl. Woche

680,5   Krankheit und Not                    581-591 Heilige Messe

680,7   Trauer und Klage                    

680,8   Tod und Vollendung               

680,9   Wiederkunft